Veröffentlicht am 3. Januar 2022

Notes

Klima schützen und Leben retten im Veganuary

Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die großen Impact auf uns haben – eine Begegnung, eine Beobachtung oder auch einfach ein Gedanke, der uns zufliegt. In den "Notes" schreiben Mitwirkende der Rainbow World über Themen, die sie einfach mal ansprechen wollen oder bewegen. Diesmal: Carsten, Medienberater und Autor aus Hamburg.

Carsten Gensing (Foto: Maximilian Probst)

Stell dir vor, du könntest jeden Tag Leben retten. Du könntest jeden Tag einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Klimakatastrophe abzuwenden – und das alles ohne nennenswerten Aufwand. Würdest du das tun?

Neun von zehn Menschen, denen ich die Frage stelle, antworten ohne zu zögern mit: ja! Aber nur ein bis zwei von den zehn Menschen handeln auch danach.

Was ist das Problem? Es geht um unser Essen.

Eigentlich ist es ganz einfach: Eine pflanzliche Ernährung entlastet das Klima dramatisch. Fleischkonsum tötet Leben, vergiftet unsere Umwelt, ist in weiten Teilen und vor allem in der Menge, in der Fleisch verzehrt wird, ungesund und – das ist wissenschaftlich erwiesen – beschleunigt die Klimakatastrophe. Laut einer aktuellen Studie im Fachmagazin Nature Food sind Tierprodukte global für doppelt so viele Treibhausgas-Emissionen verantwortlich wie pflanzliche Lebensmittel.

Viele Menschen sagen trotzdem: Es falle ihnen schwer, auf Fleisch zu verzichten. Das verstehe ich. Essen ist ein Kulturgut, es ist Erinnerung, es verbindet, löst Emotionen aus. Es sorgt für wohlige Gefühle, wenn an dunklen Tagen das Lieblingsgericht aus der Kindheit auf dem Tisch steht.

Ich lebe jetzt seit fünf Jahren vegan und habe auch nicht von einem Tag auf den anderen aufgehört Fleisch zu essen. Es sagt auch niemand, die Umstellung müsse sofort und in aller Konsequenz erfolgen. Auch kleine Schritte helfen. Mut und Wille zählen.

Der Januar ist eine gute Gelegenheit, die pflanzliche Ernährung auszuprobieren. Seit 2014 gibt es den Veganuary, den Monat, in dem Hunderttausende gemeinsam das Leben zelebrieren: Weniger oder bestenfalls gar kein Fleisch, keine Milchprodukte, keine Eier, einfach mal nichts von dem, was wir uns sonst wie selbstverständlich von Tieren nehmen. Auch in diesem Jahr nehmen wieder Hunderttausende teil.

Stattdessen Neues probieren: Gemüse, nicht als Beilage, sondern als Star auf dem Teller. Das eigene Lieblingsgericht veganisieren, so lange, bis es noch besser schmeckt als vorher. Beim Frühstückskaffee einen neuen Milchersatz ausprobieren: Hafer, Hanf, Soja oder Erbse – experimentiere damit! Die Erfahrungen in einer riesigen und ständig wachsenden Community austauschen und dabei mit jedem Tag ohne tierische Nahrung einen Beitrag zum Klima- und Tierschutz leisten. Die renommierte britische Vegan Society hat ausgerechnet: Wer sich den Januar über rein pflanzlich ernährt, rettet mehr als drei Tieren das Leben. Es ist so einfach, ein:e Held:in zu sein.

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